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Hausstaubmilbenallergie

Hausstaubmilben – häufigste Allergieauslöser in Innenräumen

Eine Hausstaubmilbenallergie ist eine allergische Reaktion gegen Hausstaubmilben, genauer gesagt gegen Bestandteile des Milbenkots und Milbenkörpers. Hausstaubmilben sind winzige (< 0,5 mm) – für das bloße Auge nicht sichtbare – Spinnentiere, die in jedem Haushalt leben. Hausstaubmilben-Allergene sind die stärksten Allergieauslöser in Innenräumen, die allergieauslösenden Partikel werden mit dem Staub aufgewirbelt und anschließend eingeatmet. Die Milbenallergie ist nach der Pollenallergie die zweithäufigste Allergieform.

Milbenallergie hat immer Saison

Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie haben meist das ganze Jahr über Beschwerden. Die Symptome treten oft in den frühen Morgenstunden verstärkt auf, da in vielen Haushalten das Bett die Hauptquelle für Milbenallergene ist. Denn Hausstaubmilben mögen feucht-warmes Klima und ernähren sich überwiegend von abgestorbenen menschlichen Hautschup­pen. Besonders gern nisten sich Hausstaubmilben in Betten bzw. Matratzen, Polstermöbeln, Teppichen, Vorhängen und auch Kuscheltieren ein.

Im Herbst und Winter nehmen die allergischen Beschwerden meist zu. Denn zu Beginn der Heizperiode sterben viele Hausstaubmilben aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit ab und die eingetrockneten, zerfallenden Exkremente und Chitinpanzer der toten Milben erhöhen die Menge der Milbenallergene in der Luft.

Auf den Milbenkontakt reagiert jede/r Milbenallergiker/in etwas unterschiedlich. Oft haben Menschen mit Hausstaubmilbenallergie mit Dauerschnupfen, leicht geröteten Augen und einer juckenden Nase sowie Niesreiz zu kämpfen. Einige Hausstaubmilbenallergiker*innen haben zusätzlich oder als alleiniges Symptom Husten und Atemprobleme, also typische Asthma-Anzeichen. Hinzu können Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Gereiztheit kommen. Zudem reagieren vor allem Kinder manchmal mit Hautentzündungen auf Milbenallergene. In jedem Fall ist bei Verdacht auf eine Hausstaubmilbenallergie eine umfangreiche Diagnostik bei einer/einem allergologisch-tätigen Fachärztin/Facharzt angeraten.

Hausstaubmilbenallergie frühzeitig behandeln

Gegen die akuten Beschwerden helfen Antihistaminika oder, je nach Symptomen, kortisonhaltige Sprays und anti-asthmatische Medikamente. Da sich eine Hausstaubmilbenallergie ähnlich wie eine Pollenallergie verschlechtern und ausweiten kann, ist eine langfristige Behandlung in Form einer spezifischen Immuntherapie bzw. Hyposensibilisierung wichtig.

Milbenallergene zu Hause konsequent reduzieren

Unterstützend zur Allergietherapie kann die Belastung an Milbenallergenen durch regelmäßiges Waschen befallener Textilien, häufigen Wohnungs- bzw. Hausputz und eine Einrichtung ohne „Staubfänger“ reduziert werden (siehe Info-Kasten). Auch spezielle atmungsaktive Bezüge für Matratzen und Bettdecken (Encasing) können die Beschwerden lindern.

Quellen:

  1. Positionspapier der Kommission Umweltmedizin am Robert Koch-Institut „Aktueller Stand zur Verbreitung von Allergien in Deutschland“, Karl-Christian Bergmann, Joachim Heinrich, Hildegard Niemann, Allergo J Int 2016; 25: 6-10
  2. „Häufigkeit allergischer Erkrankungen in Deutschland“, U. Langen, R. Schmitz, H. Steppuhn, Springer Verlag, Bundesgesundheitsblatt 2013, 56:698–706, DOI 10.1007/s00103-012-1652-7
  3. Informationen und Materialien der Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV), u.a. http://www.allergenvermeidung.org/uploads/tx_scpress/IGAV-Allergenvermeidung_bei_Milbenallergie.pdf 
Tipps bei Hausstaubmilbenallergie
  • Bettwäsche jede Woche wechseln und bei min. 60°C waschen
  • Bettdecke alle 3 Monate bei min. 60°C waschen
  • Spezielle Matratzenbezüge (Encasing) nutzen, diese monatlich mit Einmal-Tuch feucht abwischen
  • Kuscheltiere regelmäßig waschen oder im Plastiksack einen Tag in die Kühltruhe legen
  • Mehrmals täglich lüften, vor allem im Schlafzimmer
  • Auf Polstermöbel, Teppichböden, Felle, Vorhänge, offene Regale und Pflanzen, zumindest im Schlafraum, verzichten
  • Polstermöbel regelmäßig reinigen
  • Häufig feucht Staubwischen, am besten aber nicht der Betroffene selbst
  • Spezielle Filter (HEPA-Filter) für Staubsauger nutzen
  • Ventilatoren meiden
  • Urlaub oberhalb 1.200 m (über dem Meeresspiegel) bevorzugen
  • Bei der Hotel-Wahl auf Hinweise wie „Für Allergiker geeignet“ achten
  • Vorsicht beim Verzehr von Weich- und Krustentieren, hier können Kreuzreaktionen auftreten
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